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Ein Bericht des NDR-Magazins „Panorama“ erschütterte bei vielen Internetusern Anfang November das Vertrauen in das Internet. Es geht um die Browser-Erweiterung „Web of Trust“ (WOT). Laut Recherchen des TV-Magazins sind die digitalen Spuren von zahlreichen Internetusern, darunter auch Politikern, einsehbar. Diese wurden von der beliebten Erweiterung abgegriffen.

Wer WOT installiert hatte, bekommt darüber Informationen über die Vertrauenswürdigkeit der abgerufenen Internetseite angezeigt. Der Browser nimmt beim Aufrufen einer Webseite Kontakt mit der Datenbank von WOT auf und kann darüber aktuelle Bewertungen der Seite abrufen. Diese Erweiterung gab vielen Usern Sicherheit im Internet. Mit dem kostenlosen Dienst konnte man unseriöse Webseiten leicht erkennen.

Doch wer in die AGBs des finnischen Anbieters schaut, stellt fest, dass die gesammelten Daten an Dritte verkauft werden. Datenhändler kommen auf diesem Weg an sensible Daten, die sich sogar einzelnen Internetusern zuordnen lassen. Mozilla hat die Anwendung mittlerweile schon aus seinen Add-on-Angeboten entfernt.

Nach Recherchen des TV-Teams des NDR erhält jeder WOT-User eine Identifikationsnummer. Alle Seiten, die man besucht, sind mit dieser Tracking-ID gekennzeichnet. Wer nun Zugriff auf diese anonyme Nummer bekommt, kann genau nachvollziehen, auf welchen Seiten der User unterwegs war.

Um das Surfverhalten zu überwachen, werden sogenannte Tracker eingesetzt. Auch Google und Facebook nutzen diese Mechanismen zur kommerziellen, digitalen Überwachung. Tracker können ermitteln, welchen Browser der User nutzt und mit welchem Suchbegriff er auf eine Seite gelangt ist. Im Normalfall werden die Programme jedoch nur zur Analyse für Statistiken oder Werbung genutzt. Wenn jedoch Unbefugte diese Daten in die Hände bekommen, kann dies für die User große Risiken zur Folge haben.