Die ICANN will eine Art „dickes“ WHOIS für die Domainendungen .com und .net einführen. Genauer gesagt sollen diese Domainendungen vom sogenannten „thin WHOIS“ zum „thick WHOIS“ wechseln. Aus dem „dünne“ WHOIS wird also ein „dickes“ WHOIS. Dies könnte zu höheren Registrierungsgebühren führen. Außerdem würden dort mehr Daten gesammelt. Der Plan für diese WHOIS-Änderung liegt bei der ICANN schon seit einigen Jahren in der Schublade und ist durchaus umstritten.
Bei der Thin-Registrierung werden nur technische Informationen wie der Servername sowie der Name und die Kontaktinformationen des Domaininhabers gespeichert. Die Daten sind nur beim zuständigen Domain-Registrar gespeichert. Bei der Thick-Registrierung verfügt der Domain-Verwalter zusätzlich über eine Kopie aller Daten, die für die Registrierung verwendet werden. Dieses Verfahren wird bei den neuen Top-Level-Domains bereits angewendet.
Die Umstellung könnte es erlauben, schneller auf die gespeicherten Daten zuzugreifen und einen genaueren Einblick zu bekommen. Der Plan der ICANN sieht vor, dass spätestens ab dem 1. Mai 2018 alle Neuregistrierungen als „thick“ gespeichert werden. Bereits bestehende Registrierungen müssen bis zum 1. Februar 2019 geändert werden.
Alle WHOIS-Daten würden in Zukunft von VeriSign erfasst. Das US-Unternehmen betreibt die Top-Level-Domains .com und .net sowie zwei weltweite Root-Nameserver. Es wird befürchtet, dass nicht nur Strafverfolgungsbehörden, sondern auch Spammer so noch leichter Zugriff auf alle gespeicherten Daten haben. Zudem könnten auf diesem Weg Datenschutzvorschriften in den einzelnen Ländern umgangen werden.
Die Domainendung .de wäre von dieser Umstellung nicht betroffen, da für die Registrierung in Deutschland die DENIC zuständig ist.