Seit das Internet vor etwa 20 Jahren zum Massenmedium wurde, ist es aus unserem täglichen Leben kaum noch weg zu denken. Wir schreiben E-Mails, informieren uns auf Webseiten über die aktuellsten Nachrichten, kommunizieren in Chatrooms mit anderen Menschen und stellen unsere Hobbys und Interessen auf eigenen Homepages vor. Alle diese Dienstleistungen, die wir im Internet kostenlos oder gegen Geld nutzen, haben eines gemeinsam: Sie setzen Webhosting voraus.
Unter Webhosting versteht man, dass alles, was mit dem Internet zu tun hat, auf Servern gespeichert wird. Technisch gesehen unterscheiden sich diese Server nicht von einem ganz normalen Arbeitscomputer. Sie sind nur größer und leistungsfähiger. Die Aufgabe eines Servers ist es, darauf gespeicherte Daten auf Anfrage woanders hin zu senden. Wollen wir zum Beispiel unsere E-Mails abrufen, schicken wir von unserem Heim-PC (Client genannt) eine Anfrage an den Server und holen so unsere Nachrichten ab. Genauso läuft es, wenn wir eine Webseite besuchen oder irgendwo chatten. Ohne Server gäbe es also kein Internet. Jetzt ist ein Computer aber nicht gerade günstig. Das betrifft nicht nur seine Anschaffung, sondern auch seine Unterhaltskosten. Strom und Internetanschluss kommen schließlich auch noch hinzu. Gerade, wenn man nur ein kleines Unternehmen oder eine Privatperson ist, käme es kaum in Frage, sich einen eigenen Server zu kaufen. Das stünde schließlich in keinem finanziellen Verhältnis mehr.
Aus diesem Grund gibt es Webhosting Agenturen. Genau übersetzt würde Webhosting so viel bedeuten wie „Das Internet zur Verfügung stellen“. Die Agenturen leihen uns also gegen einen gewissen monatlichen Betrag die technischen Voraussetzungen, damit wir über das Internet mit anderen kommunizieren können. Das sollte nicht mit Internet Providern verwechselt werden, die uns eine Internetverbindung zur Verfügung stellen.
Webhosting Agenturen haben vielfältige Möglichkeiten für ihre Kunden. Neben den bereits erwähnten Servern ist das zum Beispiel der Webspace. Es handelt sich dabei um ein Stück Speicherplatz auf den großen Festplatten eines Servers, zu dem man als Nutzer Zugang hat. Wie viel Speicherplatz man hat, hängt von den Webhosting Angeboten des Providers ab. Manche bieten kleine Mengen kostenlos an, allerdings kommt man damit in der Regel nicht weit. Bei anderen Anbietern kann man schon für knapp einen Euro im Monat genügend Webspace mieten, um eine umfangreiche Webseite zu betreiben. Je ehrgeiziger die Bedürfnisse und Ziele im Internet sind, desto mehr Speicherplatz benötigt man allerdings. Deshalb kann man sich beim Webhosting nicht nur Webspace mieten, sondern auf Wunsch auch gleich einen ganzen Server.
„Warum dann nicht gleich den ganzen Server kaufen und selbst betreiben?“, könnte man sich da fragen. Die Antwort liegt allerdings auf der Hand. Es ist ja nicht nur so, dass man eine besonders schnelle und stabile Internetanbindung benötigt – eine normale Haushaltsverbindung wie man sie als privater Nutzer bekommt, reicht da nicht weit. Es muss sich auch jemand regelmäßig um das Gerät kümmern, die Systeme warten und neue Hardware einbauen. Wer das nötige technische Verständnis nicht hat, kann mit einem Server also auch nicht viel anfangen. Hinzu kommen die vielen Sicherheitsleistungen, die eine Webhosting Agentur bietet. Die Server stehen vor Feuer, Diebstahl und fremden Zugriffen geschützt in sogenannten Rechenzentren. Und fällt durch einen Fehler doch einmal ein Computer aus, so springt sofort ein anderer ein. Auch bei technischen Schwierigkeiten bleibt die eigene Webseite dem Webhosting sei Dank also immer erreichbar. Im heimischen Keller oder Büro wäre das gar nicht zu gewährleisten.
Natürlich setzt auch ein über Webhosting gemieteter Server ein gewisses Maß an Kenntnissen voraus. Doch auch hier gibt es mittlerweile schon bequeme Lösungen: Hat man keine Zeit oder nicht genug Wissen, um einen eigenen Server zu verwalten, kann man sich bei der Webhosting Agentur auch einen Managed Server mieten. Dann kümmern sich Techniker vor Ort darum, dass Sicherheitskopien erstellt werden und die Systeme immer auf dem neuesten Stand sind. In der Regel kostet dieser Service lediglich ein paar Euro mehr.
Ergänzend zur klassischen Webhosting Agentur gibt es auch noch die sogenannten Freehoster. Es handelt sich dabei um Webhosting Anbieter, die ihren Kunden Speicherplatz kostenlos zur Verfügung stellen. Wir hatten das ja schon kurz angeschnitten. Auf den ersten Blick mag so ein Angebot attraktiv wirken: Webspace ohne jede Kosten? Doch hier sollte man genau hinsehen. Wie bereits erwähnt wurde, reicht der kostenlose Webspace in den meisten Fällen überhaupt nicht aus, um eine ordentliche Webseite zu betreiben. Statt große Datenmengen bequem per FTP hochladen zu können, muss man das bei den Seiten solcher Webhosting Agenturen häufig Datei für Datei über den Browser machen. Möchte man mehr Speicherplatz oder einen FTP Zugang, muss man dafür teuer bezahlen. Doch es gibt noch mehr negative Punkte an kostenlosem Speicherplatz. So sind Webhosting Agenturen von Grund auf nicht mildtätig, sondern wollen Geld verdienen. Und die finanzieren sie in diesem Fall durch Werbung. Wer nicht möchte, dass seine Besucher von Popups belästigt werden, muss ebenfalls wieder dafür zahlen. Da wäre es weniger nervend und auch günstiger gewesen, sich gleich einen seriösen Anbieter für Webhosting zu suchen. Zuletzt sollte noch erwähnt bleiben, dass kostenlose Anbieter weder eine eigene Email-Adresse noch eine eigene Domain mit anbieten. Dabei sind das Serviceleistungen, die bei jedem professionellen Anbieter zum Standard gehören.
Es gibt also eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie man das Webhosting für sich nutzen kann. Manche von ihnen sind nützlich, andere weniger. Fakt ist jedoch: Gute Leistungen kosten Geld. Wenn einem in Sachen Webhosting etwas kostenlos oder zu einem unrealistisch günstigen Preis angeboten wird, sollte man hier grundsätzlich misstrauisch sein. Am besten überlegt man sich zuerst einmal, was genau man sich von seinem zukünftigen Anbieter eigentlich wünscht. Wie viel Webspace benötigt man, welche zusätzlichen Extras sollen dabei sein und wie viel Geld kann dafür überhaupt ausgegeben werden? Anschließend bietet sich ein Vergleich an, um herauszufinden, welcher Webhosting Anbieter der beste ist. Darüber sollte man sich auch in einschlägigen Foren erkundigen. Denn wer Spottpreise anbietet, macht diese vielleicht durch eine schlechte Internetanbindung oder durch Server wett, die nichts leisten können. Und davon hat man im Endeffekt ja auch nichts gewonnen. Im besten Fall ist die Verbindung zur Webhosting Agentur eine unkomplizierte Gemeinschaft fürs Leben – oder zumindest für die Lebensdauer der eigenen Webseite.