Warum sollte man auf Auto-Responder verzichten?
Oft wird als Argument angeführt, dass man nicht innerhalb einer Stunde auf eine E-Mail antworten kann. Mit einem Autoresponder hat der Absender dann sofort eine Mail.
Unser Gegenargument: Diese Idee beruht leider auf einem Missverständnis: Man reagiert ja schließlich gar nicht selbst, sondern ein Automat reagiert stattdessen. Und das auch noch mit einem vorgefertigten Text ohne jeglichen geistigen Inhalt. Das weiß auch der Empfänger. Ganz im Ernst, warum eine Mail senden, dass Ihre Antwort-Mail bald kommen wird? Man ruft ja auch nicht bei jemandem an, um mitzuteilen, dass man bald anruft. Mit einem Autoresponder macht man aber im Prinzip genau das.
Auto-Responder verursachen also einfach nur mehr Arbeit. Ein noch größeres Problem sind Autoresponder für den Server-Betreiber. Schon mal etwas von Spam gehört? Der Begriff Spam, oft auch als Junk bezeichnet, steht hauptsächlich für unerwünschte Nachrichten, die auf elektronischem Weg übermittelt werden. Wenn nun jemand eine Mail schreibt und gleichzeitig selber einen Autoresponder aktiviert hat, schreiben sich beide Accounts innerhalb von Stunden zigtausende Mails hin und her.
Klar, moderne Programme erkennen, dass es sich um einen Kreislauf handelt und senden dann keine Antwort. Aber man kann sich nicht darauf verlassen. Wenn man Pech hat, läuft das E-Mail-Postfach voll und möglicherweise gehen wichtige (echte!) Nachrichten wegen Überfüllung des Postfachs verloren. Das ist kein triviales Problem!
Problematisch können auch Massen-E-Mails sein, die von außerhalb kommen. Spamfilter sind so konstruiert, dass sie unerwünschte Mails nicht in ein Postfach lassen. Wenn man jedoch einen Autoresponder aktiviert hat, arbeitet der Spamfilter nicht. Denn der Autoresponder sendet gnadenlos an jede eingehende Mail eine Antwort. Wenn nun ein Spammer eine gefälschte Mail als beispielsweise „paris@hilton.com“ an Sie sendet, sendet unser Server eine „echte“ automatische Antwort (dank des Autoresponders) an die gegebenenfalls echte Paris Hilton. Der Server der echten Paris Hilton erkennt dann die echte Antwortmail als Spam, denn man sendet ja schließlich massenhaft solche Mails.
Und es kann sogar noch schlimmer werden: Wenn Kund_innen aufgrund der Massen-E-Mails, die automatisch versendet werden, auf die Spam-Listen des Providers des Empfängers geraten, werden nicht nur die eigenen E-Mails, sondern auch die von anderen Kund_innen auf demselben Server von allen Servern abgelehnt und auf öffentlichen Blacklists vermerkt. Dies erinnert an eine Art Pranger. Und es ist für den Server-Betreiber dann sehr aufwändig, die IP dieses Servers wieder von einer solchen Liste entfernt zu bekommen. Es gibt sogar Listen, die für eine Entfernung Geld verlangen.
Lesen Sie hier auch unsere FAQ: https://www.g4w.de/hilfe-faq/wenn-man-auf-einer-blacklist-gelandet-ist/