Wer in Sachen Webseiten und Server etwas versteht, für den ist bei der Auswahl des Providers nicht nur wichtig, was für Server mit welchen Leistungen zu welchem Preis angeboten werden. Wichtig ist für solche Leute auch, in welchem Rechenzentrum die Server stehen. Wo die Webseiten technisch gesehen zu Hause sind und wie sie dort aufbewahrt werden, entscheidet nämlich maßgeblich darüber, wie leistungsfähig die Server wirklich sind und auch, wie sicher die Daten dort sind.
Was genau versteht man unter einem Rechenzentrum?
Erst einmal darf man sich darunter ein ganz normales Gebäude vorstellen, in dem es einen oder mehrere Räume gibt, die voll von Computern sind. Das sind natürlich nicht die klassischen PCs, die man zu Hause stehen hat, sondern Server. Sie sind kleiner und platzsparender, so dass sich im Rechenzentrum problemlos hunderte oder sogar tausende von ihnen unterbringen lassen und gleichzeitig wesentlich leistungsstärker. Nun ist ein Rechenzentrum aber nicht einfach irgendein Raum – es muss auch bestimmte Anforderungen erfüllen.
Ein professionelles Rechenzentrum stellt seine Server in Sicherheitsräume. Sie erfüllen gleich mehrere Funktionen. So sind die Räume beispielsweise nur für ausgewähltes Personal zugänglich und werden von Sicherheitskameras, Alarmanlagen und Wachpersonal geschützt. So wird gewährleistet, dass sich keine unbefugten Personen Zutritt verschaffen und Server stehlen können – auf denen sich nicht nur Webseiten befinden, sondern teilweise auch sehr sensible Daten. Gleichzeitig sind die Sicherheitsräume so ausgestattet, dass dort keine Brände entstehen können. Kommt es dann doch einmal zu einem Feuer, verfügt das Rechenzentrum über Löschmittel, die die Server nicht in Gefahr bringen. Selbst wenn es im Serverraum also einmal zu einem Zwischenfall kommt, sind die Daten auf den dortigen Servern nicht geeignet.
Neben den Serverräumen im Rechenzentrum befinden sich darüber hinaus auch noch Technikräume. Von hier aus wird der Serverraum unter anderem gekühlt. Das ist wichtig, da die arbeiten Computer leicht eine große Hitze entwickeln können. Werden die Computer aber zu heiß, kann es zu Fehlern kommen oder die empfindlichen Prozessoren werden geschädigt. Neben der Kilmaanlage befindet sich hier auch die Energieversorgung für die Server. Denn auch, wenn es im Rechenzentrum einmal zu einem Stromausfall kommt, müssen alle Geräte weiter betrieben werden können. Darüber hinaus sind alle Geräte so oft vorhanden, dass selbst die Klimaanlage einmal ausfallen kann und sofort eine Ersatzmaschine anspringen kann. Man sieht also: Allein die Ausstattung eines Rechenzentrums bietet wesentlich mehr Sicherheit und Professionalität, als Keller, der als heimischer Serverraum genutzt wird, könnte.
Doch nicht nur in technischer Hinsicht bietet das Rechenzentrum viele Vorteile, die für einen Servernutzer unerlässlich sind. So verfügt es zum Beispiel über eigene Techniker. Diese beschäftigen sich den ganzen Tag damit, kaputte Server zu reparieren, neue Hardware zu installieren oder neue Server anzulegen. Das Rechenzentrum wird dabei so organisiert, dass man selbst als Nutzer von diesen Arbeiten nichts merkt. Wird ein Server abgeschaltet, springt sofort ein anderer ein. Damit das klappt, verfügt das Zentrum auch über eigene Administratoren. Sie installieren Systeme auf den Servern, sichern regelmäßig die Daten und sorgen dafür, dass sie sicher vor Angriffen von Hackern sind.
Gerade, wenn man seine Webseite auf einem professionellen Server unterbringen will, ist ein Provider mit Rechenzentrum also unerlässlich. Viele greifen dabei auf große, externe Datenzentren zurück. Das hat den Vorteil, dass man hier auch zum kleinen Preis von großer Sicherheit profitieren kann – denn gerade für kleine Anbieter wäre ein komplettes Rechenzentrum natürlich nur schwer finanziell zu tragen. Wer einen neuen Server sucht, der sollte sich daher immer darüber informieren, wo der Provider seine Server hat und wie sie dort gesichert sind. Schließlich will man nicht riskieren, an jemanden zu geraten, der seine Server im Keller stehen hat – hier ist ein Ausfall praktisch vorprogrammiert.