Am 9. November 2016 wurde Donald Trump zum neuen US-Präsidenten gewählt. Seine Wahl sorgte rund um die Welt für einen Schock und löste Unsicherheit aus. Auch wenn es um das Thema Internet geht, ist bislang nicht klar, was seine Pläne sind, wenn er am 20. Januar 2017 ins Weiße Haus einzieht. Die Wahl von Donald Trump könnte sich auch auf das sogenannte Domain Name System (DNS) auswirken. Das DNS ist eine Art „Telefonauskunft“ für das Internet. Auf mehreren tausenden Servern auf der ganzen Welt befindet sich ein hierarchisch aufgebauter Verzeichnisdienst, der den Namensraum des Internets verwaltet.
Für die Koordination des DNS sowie die Vergabe von Namen und Adressen im Internet ist die ICANN zuständig. Im Oktober lief der Vertrag zwischen der US-Regierung und der ICANN aus. Bislang hatte das US-Handelsministerium das letzte Wort, wenn es um die Vergabe von Internet-Adressen ging. Die ICANN möchte zunehmend auch andere Regierungen sowie die Vereinten Nationen in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Donald Trump machte allerdings im Wahlkampf einige Aussagen, die darauf hindeuten, dass er mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist. In einer Stellungnahme auf seiner Webseite findet sich unter anderem die Aussage, dass die USA die Kontrolle über das Internet nicht an die UN und die internationale Gemeinschaft abgeben sollte.
Damit stellt sich die Frage, ob Donald Trump plant, dass die US-Regierung wieder die Kontrolle über die ICANN übernimmt. Unklar ist allerdings, ob Trump hier Entscheidungsbefugnisse besitzt. Es wird jedoch erwartet, dass er genau prüfen wird, ob sich die ICANN an die geschlossenen Vereinbarungen halten wird. Außerdem wird er wohl die Versuche anderer Länder im Auge behalten, die ihren Einfluss auf die ICANN ausbauen möchten.